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"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt sein". Kafka

 
HARTMUT KIRCHNER


Freude am Experiment durchzieht gesamtes Schaffen

Über 40 Jahre bildnerisches Gestalten

Vielfalt an bildnerischen Techniken und  Materialien

Hier in der Schaufenstergalerie der Bahnhofstraße 15, in Schmalkalden, zeigt der Schmalkalder Künstler seit 21 Jahren Einblicke in 43 Jahre praktische bildnerische Tätigkeit, seit 1981.  Kirchner ist kein Autodidakt. Seine künstlerischen Grundlagen erwarb er an der damaligen Karl-Marx-Universität, heute Universität Leipzig-Alma Mater Lipsiensis.

Bemerkenswert ist die Vielfalt der künstlerischen Techniken. Die gesamte Ausstellungsreihe im Schaufenster in der Bahnhofstraße 15 läßt sich mit dem Titel "Unterwegs"  beschreiben.

Der Titel spricht für sich, denn "auf seinem Weg" experimentierte und experimentiert er zum Beispiel in der Malerei, der Grafik, Plastik dem  Schöpfen von Papier sowie dem Gestalten von Objekten und Objektkästen.

In den Anfangsjahren beschäftigte er sich intensiv mit grafischen Techniken, wie zum Beispiel der Radierung, dem Linolschnitt, Holzschnitt und dem wenig bekannten Holzriss. Viele Ergebnisse waren in den laufenden Ausstellungen zu sehen. Seine Vorlieben für bildnerisches Gestalten wechselten im Laufe seines Lebens durch verschiedene Einflüsse.

Die Natur, die Musik (unterschiedlichste Musikrichtungen- besonders Rock- und Housemusik) und aktuelle politische Ereignisse spielen eine große Rolle für Gestaltungen.

Auch differenzierte Materialien  zur Gestaltung waren Impulsgeber  für künstlerische Umsetzungen.  So hat Speckstein, Sandstein und Holz eine befördernde Rolle bei der Auseinandersetzung mit verschiedensten Themen. Dadaistische Fotocollagen, Objekte, und Objektkästen, angeregt durch Fotos oder durch entsorgte Gegenstände oder Alltagsmaterialien sensibilisierten den Künstler für die wertlos gewordenen Dinge und deren künstlerische Weiterverarbeitung.

Das Zitat des griechischen Mediztiners und Künstlers HIPPOKRATES kommt dem Arbeiten des Künstlers Hartmut-G.-H. Kirchner sehr nahe:" "Das Leben ist kurz, der günstige Augenblick ist flüchtig,  die Kunst ist weit,  der Versuch trügerisch, die Entscheidung schwierig."

März 2024

(Inhaltliche Auszüge aus  Reden zu Ausstellungseröffnungen und Presseveröffentlichungen  von Karl Friedrich Schäfer - Blaue Scheune/ Rhön+, Horst Kreutz - Kleine Galerie Münnerstadt+, Margit Dressel-freie Journalistin, Erik Hande-freier Journalist und den unterschiedlichsten digitalen Medien und Druckmedien.)

 


 

  1.  

 

 

 

Selbstzeugnis zur künstlerischen Tätigkeit

Bis zum Jahr 2000 ging es mir in der Malerei fast vorwiegend um reine Arbeit nach der Natur. Mein Anliegen war es, die Harmonien der Natur und die Schönheiten zu entdecken und bildhaft mit meinen Mitteln wiederzugeben. Dann gab es so etwas wie eine Zäsur in der bildnerischen Entwicklung. Seit 2000 versuche ich auch innere Bilder, unterstützt durch die Einwirkung bestimmter Musik, in Form und Farbe umzusetzen.

Innere geistige Visionen, hervorgerufen durch das akustische Erlebnis neo-sinfonischer Musik, drängen nach außen. Die Klänge einer elektroakustischen Harfe erzeugen einen unverkennbaren Sound, der mich zum Malen, zum Gestalten unwiderruflich anregt. 

Das Wechselspiel von Ruhe und Bewegung in der Musik erzeugt auch ein Wechselspiel von Formen und Farben auf der Fläche, unterlegt durch Wortspielereien und Ausschnitte von Fotomaterial. Es entstehen so Bilder, die nicht Kopieen von Naturvorgängen sind. Diese könnte ein Fotograf besser und schneller wiedergeben. Die entstandenen Bilder sind Neuschöpfungen, mit Zeitungsausschnitten eincollagiert, die den Betrachter zum Suchen und Finden, zum Nachdenken anregen sollen. 

Die Ergebnisse stehen neben der Natur als selbständige Gebilde. Sie existieren als künstlerisch geordnete Kompositionen der Gegenstände, teilweise verkürzt auf Symbole, im vielgestaltigen Chaos von Formen und Farben und Farbflächen, die der Natur gegenüberstehen. Sicherlich kann der Rezipient Formen und Farben in den Bildern finden, die der Natur ähnlich sind, sie sind aber nur insoweit formuliert, dass sie der Bildidee dienen und dem Betrachter zur Entschlüsselung der Vision helfen sollen. Dabei sind Abweichungen und Mutationen der Naturform möglich. Bestimmte Symbole (Bilddetails) sind zum Teil nur ausschnitthaft, groß oder kleiner dargestellt. Wesentliches wird von Unwesentlichem unterschieden. Erinnerungszustände werden bedeutungsvoll, was besonders wichtig erscheint wird besonders groß und durchspezifische Farbigkeit teilweise sehr stark hervorgehoben. 

Bestimmte innere Bilder werden durch die sanften sphärischen Klänge und liedhaften Melodien hervorgeholt. Diese Art der Musik hat in ihrer akustischen Wirkung auf mich etwas Diamantenes, eine unbetroffene Klarheit, Brillanz und Schärfe, von harfentypischer Konkretheit, die ins Unterbewusstsein strahlt und Gedankenspiele, Gedankenbilder, Visionen hervorruft.

Zur Musik von Andreas Vollenweider - entstandene Bilder.

 Hartmut Kirchner; im Januar 2002